Was ist eine Zisterne? 1


Der Blick in eine Zisterne

Der Blick in eine Zisterne

Eine Zisterne ist ein Behälter aus Beton oder Kunststoff, der meist in das Erdreich eingelassen wird. Das Regenwasser wird der Zisterne zugeleitet, dort gespeichert und durch eine Pumpe bei Bedarf gezapft. Es ist auch möglich das Wasser durch einen praktischen Auslaufhahn zu entnehmen. Bei einer Zisterne handelt es sich also um eine professionelle Anlage zur Regenwassernutzung. Neben dem Wasserspeicher aus Beton oder Kunststoff, gehören ein Filter- und Rohrsystem, so wie eine Pumpe zur Zisterne. Die Zisterne kann wahlweise und je nach Herstellungsart im Erdreich des Außengrundstücks oder im Keller aufgestellt werden. Im Gegensatz zur einfachen Regentonne ist das Wasser aus einer Zisterne auch für den Haushalt nutzbar.

Wie funktioniert die Zisterne?

Die Zisterne befindet sich meist in unterirdischer, beziehungsweise in die Erde eingetiefter Lage. Sie sammelt und speichert das Wasser vom Dach, oder von anderen Auffangflächen. Wenn der Regen auf das Hausdach trifft, läuft er in die Dachrinne ab. Danach fällt er durch die Fallrohre ab. Die erste mechanische Reinigung des Regenwasser leistet ein Regenwasserfilter, der in den Fallrohren oder vor dem Ablauf zur Zisterne im Boden eingebaut ist. Danach fließt das grob vorgereinigte Regenwasser zum Zwecke der Speicherung in die Zisterne. Der Wasserstand im Behälter lässt sich an der außen angebrachten Füllstandsanzeige einfach ablesen. Ist die Kammer komplett mit Wasser gefüllt, dann fließt die überschüssige Menge durch den Überlauf in die angrenzende Leitung für Abwasser oder einfach in die Kiesummantelung ab. Bei einem Normalstand mit Wasser fördert die Pumpe das Regenwasser direkt in die Brauchwasserleitung. An diese Brauchwasserleitung sind je nach Bedarf und Ansprüchen die Waschmaschine, die Toilette und weitere Geräte im Haus angeschlossen, und natürlich die Anlage zur Bewässerung für das Gartengrundstück.

Wozu benötigt man eine Zisterne?

Die Zisterne ist keine Erfindung der Neuzeit, sie ist neben dem Brunnen die älteste technische Anlage zur unabhängigen Versorgung mit Wasser. Schon im antiken Rom wurden riesige Zisternen als Regensammler angelegt. Auch bei uns in Deutschland waren diese praktischen Einrichtungen früher weit verbreitet. Erst die flächendeckende Versorgung mit Fernwasser verdrängte die traditionellen Zisternen. Seit Jahrzehnten verwenden wir kostbares Trinkwasser für alle Zwecke. Doch seit ein paar Jahren findet auch in diesem Bereich ein Umdenken statt. In unserer Region leiden wir zwar selten unter einem Mangel an Wasser, aber als im Herbst 2011 die Niederschläge über Wochen ausblieben und sogar der Pegel des Rheins auf ein Rekordtief sank, wurde vielen Menschen klar, wie sich der Klimawandel auch bei uns in Zukunft auswirken könnte. Ein weiteres Argument für die Verwendung einer Zisterne sind natürlich auch die kontinuierlich steigenden Preise für Trinkwasser und Abwasser. Einer der größten „Wasserfresser“ im Haushalt ist die Spülung der Toilette. Im Durchschnitt verbraucht jeder Deutsche pro Tag 40 Liter Wasser für die Toilettenspülung. Mit einer professionell angelegten Zisterne lässt sich diese immense Menge an Wasser sparen. Und sogar die Waschmaschine lässt sich über das Leitungssystem der Zisterne betreiben.
Für Gartenbesitzer hat der Wasserverbrauch im Sommer zur Versorgung der Grünanlagen einen hohen Preis. Auch hier lässt sich mit einer Zisterne viel Geld sparen und dabei gleichzeitig der Umwelt und dem Klima helfen. Die ökologische Funktionalität einer Zisterne ist einfach unschlagbar!

Wie berechnet man die Größe einer Zisterne?

Die optimale Größe einer Zisterne berechnet sich nach der Größe des Grundstücks, nach der durchschnittlichen Niederschlagsmenge in der Region und und nach der geplanten Nutzung des Wassers. Damit die Zisterne im Betrieb einwandfrei läuft, sollte sie weder zu groß noch zu klein sein. Denn wenn der Behälter in der Relation zur Grundstücksgröße und der Menge des Niederschlags zu klein ist, dann füllt sie sich zu schnell. Ist sie dagegen für ihren Einsatz zu groß, dann wird die Schwimmschicht zu häufig daran gehindert ab zufließen, dadurch vermindert sich die Qualität des Wassers.

Die verschiedenen Typen von Zisternen

Man unterscheidet zwischen Zisternen aus Kunststoff und Zisternen aus Beton. Die Variante aus Beton ist in drei unterschiedlichen Konstruktionstypen erhältlich. Die preiswerteste Ausführung ist die Zisterne aus Schachtringen. Diese Betonzisterne besteht aus einzelnen Ringen, die am oberen Ende konisch zulaufen. Die mittlere Preisvariante ist die Betonzisterne aus zwei Teilen. Am hochwertigsten ist die monolithische Betonzisterne, sie ist aus einem Stück gefertigt und deshalb auch unter hohen Materialbelastungen absolut dicht. Diese Art von Zisternen kann man sogar in einem stark befahrenen Bereich einsetzen.
Zisternen aus Kunststoff sind immer aus einem Stück gefertigt, sie bestehen entweder aus Polyethylen oder aus GFK (Glasfaserverstärkter Kunststoff). Sie sind auch als Flachtank erhältlich, das erleichtert den Einbau, denn damit ist kein größerer Erdaushub verbunden, wie er z. B. beim Erdtank nötig wäre. Allerdings sind nur Modelle von hoher Qualität über Jahre hindurch wirklich dicht. Der Kunststoff des Flachtanks muss eine sehr gute Stabilität aufweisen, wenn Hersteller eine lange Garantie auf ihre Kunststoffzisternen geben, dann ist das auch ein Garant für die Qualität des Materials. Ein Vorteil der Kunststoffzisternen sind die vielen verschiedenen Formen, in denen sie erhältlich sind. Damit sind sie an jedes Gelände und jeden Anspruch adaptierbar. Durch ihr geringeres Gewicht ist natürlich auch die Versetzung viel einfacher zu handhaben, als bei einer schweren Betonzisterne.
Betonzisternen sind von der Qualität besser, aber auch vom Preis teurer, wodurch öfter beim Fassungsvermögen dieser Regensammler gespart wird.

Die Kosten einer Zisterne

Welche kosten kommen beim Kauf/Einbau einer Zisterne auf mich zu?
Diese Frage ist leider nicht so einfach zu beantworten, kommt es hier genau darauf an, was man selbst für eine Garten- und Dachfläche zur Verfügung hat und natürlich wie oft es zu Hause regnet. Zudem muss überlegt werden ob die Zisterne nur für die Gartenbewässerung, oder auch für die WC-Spülung und/oder die Waschmaschine genutzt werden soll.

Je nachdem für welche Zisterne (Kunstoff- oder Betonzisterne, Fassungsvermögen) man sich entscheidet fallen die folgenden Punkte an:

  • Zisternenbehälter
  • Regenwasserfilter
  • beruhigter Zulauf
  • Pumpe/ Hauswasserwerk
  • Schwimmende Entnahme
  • Trinkwassernachspeisung
  • Anschluss-Set
  • optional: Füllstandsanzeige
  • Lieferung und Montage

Grob kann man von Kosten um die 2.000 bis 4.000 Euro ausgehen.
Die größten Preisunterschiede sind mit der Nutzung der Zisterne verbunden. Will man die Regenwassernutzungsanlage nur als Gartenbewässerung nutzen sind meist auch weniger Pumpen nötig und es wird auch weniger Fassungsvermögen benötigt. Möchte man besonders sicher gehen und eine Betonzisterne kaufen, steigt natürlich der Preis, da diese als Erdtank mehr Aufwand in der Installation benötigen.

Bekannte Marken für Zisternen sind übrigens die Otto Graf GmbH oder die Firma Wisy.

Kann ich eine Zisterne auch selber bauen?

Selbstverständlich kann man die Zisterne auch selbst bauen. Die kleine Version ist mit wenig Zeit- und Geld-Aufwand möglich.

Der größte Aufwand besteht mit dem Einbau der Zisterne. Hier kann man auf eine Kunststoffzisterne zurückgreifen welche bei einem Fassungsvermögen von 4.000 Liter für ca. 800 – 1.000 Euro zu kaufen ist. Diese wird mit einer Pumpe ausgestattet welche das Wasser zum Beispiel zum Garten pumpt. Kosten wären hier ca. 500 Euro. Benötigt werden noch einige Leitungen um das Regenwasser vom Haus zur eigentlichen Zisterne und von der Zisterne zum Garten zu leiten. Kostenpunkt noch einige hundert Euro, je nach Wegstrecke.

Die Ersparnis zum professionellen Einbau kann somit gute 50% betragen. Jedoch sollte man handwerklich begabt sein. Betonzisternen sind im Eigeneinbau meist eher ungeeignet. Es macht zudem einen großen Unterschied ob ein Flachtank oder ein Erdtank verwendet wird um das Regenwasser zu speichern.

Kosten sparen durch die Zisterne

Wieviel Geld kann ich durch den Einsatz einer Zisterne sparen?
Auch diese Frage hängt davon ab, was für eine Zisterne man angeschafft hat und ob mit dem Regensammler Garten, WC und evtl. sogar die Waschmaschine betrieben wird. Die Frage ist also, wie ist die Regenwassernutzung?

Beispielrechnung einer gekauften Zisterne:

  • Kosten der Zisterne: 3.000 Euro
  • Regenwasser Verbrauch im Jahr: 40 qm
  • Preis pro qm: 3,81 € (Stand April 2013, Hamburger Wasserwerke)
  • Ersparnis im Jahr: 152,40 €
  • Amortisierung nach ca. 20 Jahren (sofern die Preise nicht erhöht werden, wovon jedoch auszugehen ist)

Beispielrechnung einer selbst gebauten Zisterne:

  • Kosten der Zisterne: 1.500 Euro
  • Regenwasser Verbrauch im Jahr: 40 qm
  • Preis pro qm: 3,81 € (Stand April 2013, Hamburger Wasserwerke)
  • Ersparnis im Jahr: 152,40 €
  • Amortisierung nach ca. 10 Jahren (sofern die Preise nicht erhöht werden, wovon jedoch auszugehen ist)

Diese Rechnungen sind natürlich nicht 100% korrekt, da im Zweifel die Zisterne gewartet werden muss und evtl. auch Teile gewechselt werden müssen, wodurch wiederum weitere Kosten entstehen.

Die Zisterne reinigen

Vorweg: nicht alle Zisternen müssen gereinigt werden

Je nach Nutzung der Zisterne, sowie Umgebung des Hauses (Wald, Büsche und Bäume) verschmutzt die Zisterne mit der Zeit. Hier ist von Zeit zu Zeit also eine Reinung der Zisterne notwendig.

Die wichtigste Aufgabe bei der Reinung ist das Reinigen der vorhandenen Filter. Je nach Modell sind diese jedoch sehr einfach zu entnehmen und können unter laufendem Wasser oder evtl. sogar in der Spülmaschine gereinigt werden.

Das Entschlammen der Zisterne ist schon mehr Aufwand, jedoch nur sehr selten nötig. Ist eine gründliche Filterung des Regenwassers bereits zu Beginn durchgeführt worden, so trägt die Sedimentschicht am Boden der Zisterne sogar zur Reinigung des Wassers bei. Hier bilden sich nämlich Bakterien welche das Regenwasser reinigen. Die Schicht wird meist nur weniger Zentimeter tief sein. Sollte diese mehr als 5cm tief sein bietet sich eine Reinigung an. Dies ist jedoch erst nach einigen Jahren der Fall.
Hierbei wird dann die Zisterne komplett geleert und mindestens eine Stunde entlüftet und mögliche Gase zu entfernen. Nun kann die Sedimentschicht mittels einer Schlammpumpe entfernt werden, oder auf die herkömmliche Art mittels Eimern und Schaufel.

Die Zisterne desinfizieren

Eine Desinfektion einer Zisterne bietet sich regelmäßig an, denn es können Sich Algen, Schlamm etc. in der Zisterne Bilden und gegebenenfalls zu einer Verkeimung oder streng riechendem Wasser beitragen.

Es gibt verschiedene Mittel mit denen man seine Zisterne Desinfizieren kann, wir empfehlen jedoch die Variante mit schnell lösendem Schwimmbad Chlor:

Die Zisternenpumpe

Als Pumpe für die Zisterne stehen verschiedene Varianten zur Auswahl:

  • Die Saugpumpe
  • Die Tauchpumpe
  • Die Handschwengelpumpe

Die Saugpumpe befindet sich außerhalb der Zisterne und zieht das Wasser aus der Zisterne. Dies funktioniert über einen Unterdruck. Der Vorteil der Pumpe ist, dass sie zwischen verschiedenen Behältern wechseln kann. Der Abstand zwischen Pumpe und Wasser ist aber meist auf ca. 8-10 Meter begrenzt.

Die Tauchpumpe befindet sich in der Zisterne und kann auch über mehrere hundert Meter das Wasser pumpen. Sie sparen Platz und sind geräuscharm, da sie sich unter Wasser befinden.

Eher als Zusatzpumpe geeignet ist die Handschwengelpumpe, welche man manuell bedienen muss. Hier kommt ein nostalgisches Gefühl auf, wie die Menschen vor hunderten Jahren noch selbst mit Muskelkraft Wasser pumpen zu müssen.

Beim Kauf einer Zisternenpumpe müssen folgende Punkte beachtet werden:

  • Fördermenge (wie groß ist die Zisterne? wieviel Wasser in welcher Zeit möchte ich befördern?)
  • Förderhöhe (ist die Zisterne sehr tief? muss ein großer Höhenunterschied ausgeglichen werden?)
    • Druck (je nach Höhe muss geprüft werden welchen Druck die Pumpe aufbauen muss/kann)
    • Saughöhe (speziell bei Saugpumpen muss geprüft werden wieviele Meter diese das Wasser ansaugen können)

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