Ein Fünftel des Wasserverbrauchs durch Exporte


Jeder Mensch konsumiert Waren, und zwar jeden Tag. Doch wieviel Wasser wird hierbei verbraucht? Und vor allem wo? Diese Frage haben zwei Forscher von der Universität Twente in Enschede versucht zu beantworten.

Festgestellt haben sie, dass der Mensch ca. 1.385 Kubikmeter Wasser im Jahr verbraucht, allein durch den Konsum von Waren. Dies entspricht der Menge Wasser in einem olympischen Schwimmbad. Das Wasser wird vor allem in den exportierenden Ländern verbraucht wodurch hier teils Wassermangel entsteht.

Viele Erzeugerländer leiden unter Wasserknappheit, was die Frage aufwirft, wie nachhaltig und effektiv es ist, die knappen Ressourcen für den Export zu verbrauchen
Arjen Hoekstra und Mesfin Mekonnen von der Universität Twente in Enschede

Untersucht wurde der Wasserhandel in den Jahren 1995 bis 2005. Ergebnis: 2.320 Milliarden Kubikmeter Wasser werden pro Jahr verschifft

Hauptsächlich wird das Wasser für landwirtschaftliche Produkte wie Baumwolle, Sojabohnen und Getreide genutzt. So benötigt ein Kilo Baumwolle zum Beispiel 15.000 Liter Wasser, bei einem Kilo Weizen sind es mit 1.000 Liter immer noch eine riesige Menge.

Wasserhandel weltweit

PNAS / Hoekstra, Mekonnen

Zu den größten Wasserverbrauchern zählen China, Indien und die USA. Man spricht hierbei von einem Wasser-Fußabdruck der aufgeteilt ist in verbrauchtes Grundwasser, verschmutzes Wasser und verbrauchtes Regenwasser. Die drei Länder sind für den weltweiten Fußabdruck von 38% verantwortlich.

Deutschland importiert jährlich ca. 125 Milliarden Kubikmeter virtuelles Wasser, exportiert jedoch 64 Milliarden Kubikmeter wieder. Dennoch enspricht dies einer Wassermenge von ca. 3/4 des Genfer Sees.

Bildquelle